S2 Solidarität für Betroffene von Long Covid und ME/CFS

Status:
Nicht abgestimmt

Adressat*innen: Bezirkskonferenz der Jusos Oberbayern, SPD Bezirksparteitag,
 Bezirksvorstand der SPD Oberbayern, Landeskonferenz der Jusos Bayern, Landesparteitag
 der Bayern SPD, SPD Landesvorstand, Juso Bundeskongress, SPD Bundesparteitag SPD-
 Landtagsfraktion, SPD-Bundestagsfraktion

 

 Forschung:

 Die SPD wird aufgefordert, im Bundestag einen Antrag auf Etablierung eines
 biomedizinischen Long Covid und Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue-Syndrom
 (ME/CFS) Therapieforschungsfonds auf Bundesebene mit einem Volumen von mindestens 500
 Millionen Euro zu forcieren. Dessen Mittel sollten für alle Schritte des Prozesses,
 von der Erforschung der Pathomechanismen bis zur Finanzierung von Zulassungsstudien
 von Medikamenten wie z.B. BC007, zur Verfügung gestellt werden. Über die Vergabe der
 Mittel sollte das BMG unter Einbeziehung von z.B. dem Fatigue Zentrum Charité und
 Patient*innenorganisationen entscheiden.

 

 Anerkennung:

 Obwohl viele Menschen nach einer Coronainfektion mit massiven Beschwerden zu kämpfen
 haben, werden diese Beschwerden regelmäßig geleugnet und gar keine oder überraschend
 niedrige Grade der Behinderung gewährt. Dies geschieht meistens trotz erfolgter
 Diagnose. Daher fordern wir alle relevanten Stellen auf, sicherzustellen, dass diese
 Schwierigkeiten für Betroffene aufhören.

 

 Teilhabe:

 Einige Betroffene sind bei individueller Rücksichtnahme auf Ihre Symptome in der Lage
 eingeschränkt am Leben teilzuhaben. Leider ist es so, dass Schulen, Berufsschulen,
 Universitäten und Arbeitgeber*innen oft solche Maßnahmen verweigern. Das schließt
 Millionen Menschen unnötigerweise aus dem Erwerbs- und Sozialleben aus. Es braucht
 Nachteilsausgleiche. Die Möglichkeit soll geschaffen werden, auch Online an Bildung
 teilzuhaben. Arbeitgeber*innen sollten Betroffenen durch u.a. flexible Arbeitszeiten,
 Home-Office, Zuteilung von einfacheren Aufgaben oder Teilzeit den Verbleib im
 Erwerbsleben ermöglichen.

Begründung:

Vor der Pandemie waren bereits etwa 300.000 Menschen in Deutschland von ME/CFS betroffen, oft als Folge einer Ebstein-Barr-Virus (EBV) Infektion. Nach der Pandemie kommen noch viele Menschen durch Long-Covid hinzu. Viele Menschen mit ME/CFS sind arbeitsunfähig, und schwerwiegende Fälle benötigen pflegerische Unterstützung. Besonders häufig sind junge Frauen betroffen. Bislang gibt es kaum Behandlungsmöglichkeiten, wenig Forschung und keine ausreichende Versorgung. Neben dem erheblichen individuellen Leid sind auch hohe gesellschaftliche Kosten zu erwarten. Der Verlust der Arbeitskraft der Erkrankten wird die Sozialversicherungssysteme stark belasten. Es ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für das Funktionieren von Staat und Gesellschaft von großer Bedeutung, die Situation schnell zu verbessern.

Barrierefreies PDF:
Änderungsanträge
Status Kürzel Aktion Seite Zeile AntragstellerInnen Text PDF
Nicht abgestimmt Ä3 zum S2 19 Jusos Oberpfalz Füge ein nach \"eines\": \"ausfinanzierten\"
Nicht abgestimmt Ä4 zum S2 24 Jusos Oberfpalz Füge ein nach "Bundesebene": "über mehrere Jahre hinweg"
Nicht abgestimmt Ä2 zum S2 25 Jusos Oberpfalz Streichung: "mit einem Volumen von mindestens 500 Millionen Euro zu forcieren"
Nicht abgestimmt Ä1 zum S2 Nach Z. 60 neuen Absatz einfügen: Oberbayern Lebensunterhalt First statt Reha vor Rente   Obwohl für die Krankheit ME/CFS lange bekannt ist, dass in vielen Fällen körperliche wie geistige Überlastung zu einer dauerhaften Verschlechterung führen kann und für LongCovid ähnliches beobachtet wurde, werden immer wieder Betroffene zu aktivierenden Rehas gedrängt. Betroffene berichten regelmäßig von erheblichen Zustandsverschlechterungen nach Rehas. Das Prinzip “Reha vor Rente” der Deutschen Rentenversicherung ist grundsätzlich richtig, für eine Krankheit, die so wenig erforscht ist, und bei der in vielen Fällen die Reha eher schadet als hilft, sollte es allerdings nicht stur zur Anwendung kommen. Die Sicherung des Lebensunterhalts der Betroffenen muss an erster Stelle stehen und die Betroffenen müssen die Möglichkeit bekommen, selbstbestimmt mit den Ärzt*innen ihres Vertrauens zu arbeiten.