S15 Schutz der psychischen Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen

Status:
Nicht abgestimmt

Zum Wohle und Schutze der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Oberpfalz und in ganz Bayern fordern wir, die Anzahl von Kassensitzen für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut*innen im ländlichen Raum zu erhöhen. Darüber hinaus sollen mehr Mittel für Eltern-Kind-Kuren, für die Schulsozialarbeit sowie weitere präventive Angebote für Kinder und Jugendliche (z.B. Gutscheinlösungen für Sport- und Kulturvereine, außerschulische Bildungs- und Freizeitangebote) bereitgestellt werden. Um den Einfluss der Corona-Pandemie und der monatelangen Kontaktbeschränkungen auf Kinder und Jugendliche über einen längeren Zeitraum zu begleiten und Maßnahmen zur Kompensation von psychischen und mentalen Beeinträchtigungen auch rasch in die Wege leiten zu können, fordern wir einen Runden Tisch vom Bayerischen Landtag, an dem fachübergreifende Expert*innen sowie Kinder und Jugendliche zur mentalen Gesundheit arbeiten und aus dem heraus Empfehlungen und Forderungen an die Politik zu konkreten Maßnahmen für die mentale Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen entstehen.

Begründung:

In der Coronakrise zeigte sich, dass der Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen alles andere als optimal in Krisensituationen funktioniert. Bei der Erteilung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurden anfänglich die Interessen von Kindern und Jugendlichen überhaupt nicht berücksichtigt. Erst als man merkte, dass die Schließung von Kitas, Kindergärten und Schulen nicht nur für die Eltern und Noten, sondern auch für das Sozialleben und die Gesundheit der Kinder katastrophale Auswirkungen hatte, wurden vereinzelt die Interessen der Minderjährigen und jungen Erwachsenen mitberücksichtigt. Ein Beispiel dafür war die Diskussion der Öffnung und Schließung der Schulen. Auch hier ging allerdings in der Debatte die eigentliche Ursache unter. Denn es stand nicht die Gesundheit im Vordergrund. Ohne Gesundheit ist aber überhaupt keine Bildung möglich. Und deshalb müssen wir das Übel jetzt bei der Wurzel packen.

Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie zeigte fast jedes dritte Kind psychische Auffälligkeiten. Durch die Pandemie nahmen Sorgen, Ängste, depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen zu. Die Nachfrage nach Psychotherapie-Plätzen bei Kindern und Jugendlichen stieg von Januar 2020 bis zum Januar 2021 um über 60%. Sieben von zehn Kindern und Jugendliche empfanden ihre Lebensqualität vermindert. Die Wartezeit in ländlichen Regionen ist mit knapp 7 Wochen auf einen Ersttermin fast eineinhalb Mal so lang wie in Großstädten, in denen man 4,7 Wochen im Schnitt auf einem Ersttermin in einer Praxis für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie warten muss. Kindern in Krisensituationen muss aber schnell geholfen werden! Deshalb muss die Anzahl von psychotherapeutischen Praxen im Kinder- und Jugendlichen-Bereich vor allem im ländlichen Raum erhöht werden. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen wie Eltern-Kind-Kuren oder präventive Programme zu stärken. Ein kontinuierlicher Austausch mit Expert*innen sowie Kindern und Jugendlichen im Bayerischen Landtag halten wir für unerlässlich, um in Zukunft auch, aber nicht nur in Krisenzeiten, die psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen zu sichern.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme
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