Familie
Für uns stehen Kinder und Jugendliche an erster Stelle: Ihre Kinderrechte setzen wir um, ihre Entwicklung und ihr Wohlergehen fördern wir, ihren Schutz stellen wir sicher. Für Familien schaffen wir gute Rahmenbedingungen im Arbeitsleben, bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und in der Freizeit. Wir setzen Schwerpunkte auf die Bekämpfung der Kinder- und Familienarmut, eine Qualitätsverbesserung in der Kindertagesbetreuung und die Stärkung von generationsübergreifenden Angeboten. Jede Familie ist uns wichtig – egal, ob Klein- oder Großfamilie, mit Mutter und Vater oder als Regenbogenfamilie, mit Migrationshintergrund oder einer Behinderung oder ohne.
Gute Lebensbedingungen für die ganze Familie
Familien sollen selbst entscheiden können, wie sie ihre Kinder fördern, ihr Leben gestalten und Beruf und Familie in Einklang bringen wollen. Wir sorgen daher für eine familienfreundliche Arbeitswelt mit guten Arbeitsbedingungen, guten Einstiegsbedingungen nach der Elternzeit, Aufstiegsmöglichkeiten auch für Mütter und faire Entlohnung durch eine Ausweitung der Tarifbindungen. Die Sozialversicherungspflicht wird ab dem ersten verdienten Euro greifen, um insbesondere berufstätige Mütter besser für das Alter abzusichern. Teilzeitausbildungen stärken wir und bieten vor allem für Alleinerziehende begleitende Angebote wie eine Kinderbetreuung an. Für Beschäftigte in den sozialen Berufen stellen wir landesgeförderte Wohnungen bereit. Ziel ist es, Armut durch gute Bildungschancen, Erwerbstätigkeit und faire Entlohnung sowie die Bezahlbarkeit des Alltags von Anfang an zu verhindern.
Zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben und um allen Kindern, besonders auch denen mit besonderem Unterstützungsbedarf, die besten Startchancen zu ermöglichen, bauen wir die Plätze in Kindertageseinrichtungen, Horten und Ganztagsangeboten weiter aus. So lehnen wir beispielsweise Kürzungen für Kitas und Kindergärten ab, da in der Folge Frauen mehr unbezahlte Sorgearbeit übernehmen, und wollen Kitas, Kindergärten und Ganztagsschulen ausreichend finanzieren. Die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder werden wir aktiv gestalten. Gerade für Alleinerziehende schaffen wir flexiblere Betreuungsstrukturen, die zu den Bedürfnissen der Familien passen.
Fachkraftoffensive für die Kinder- und Jugendhilfe
Von zentraler Bedeutung ist für uns die Verbesserung der Qualität der Angebote der Kinder- und Jugendhilfe. Das erreichen wir durch eine deutliche Verbesserung der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen des pädagogischen Personals, einer Verbesserung der Personalschlüssel, einer schnelleren Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen, der verbindlichen und refinanzierten Freistellung der Einrichtungsleitungen sowie von Vor- und Nachbereitungszeiten des Kitapersonals, und den Einsatz von multiprofessionellen Teams. Wir bauen Ausbildungs- und Studienplätze im Erziehungswesen aus, verbessern die Ausbildungsanleitung in den Einrichtungen, modernisieren die Ausbildungsinhalte und prüfen eine Weiterentwicklung nach den Regeln des BBiG. So machen wir das Berufsfeld wieder attraktiver und gewinnen die dringend benötigten neuen Fachkräfte.
Unser Ziel ist es, die Kita als wichtigen Entwicklungs- und Bildungsort gebührenfrei für alle Kinder zugänglich zu machen, sie finanziell besser auszustatten, fit für die digitale Welt zu machen und Qualitätskriterien verbindlich für alle Einrichtungen festzulegen. Die Umsetzung von Inklusion in den Einrichtungen ist für uns dabei selbstverständlich. Die Sprachförderung entwickeln wir zu einem zentralen Bestandteil aller frühkindlichen Angebote, die Sprach-Kitas werden mit uns weitergeführt. Die Eltern binden wir ein, indem wir einen Landeselternbeirat für Kindertageseinrichtungen etablieren. Wir entwickeln die Kitas zu Familienkompetenzzentren weiter und bieten Familien so eine unkompliziert erreichbare, vertraute Anlaufstelle für alle Lebenslagen und Lebenskrisen. Für alleinerziehende Elternteile werden wir Netzwerke zur Unterstützung aufbauen und ausweiten.
Unterstützung in allen Lebenslagen
Wir greifen Familien unter die Arme, wenn Notsituationen eintreten oder besondere Umstände besondere Unterstützung erfordern. Wichtig ist uns dabei der unkomplizierte, unbürokratische und zeitnahe Zugang zu Hilfen. Wir werden die „Frühen Hilfen“ stärken, Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) und Schulsozialarbeit ausbauen und die koordinierenden Kinderschutzstellen weiterentwickeln. Wir stehen an der Seite von Pflegefamilien und unterstützen Kinder und Jugendliche in stationären Jugendhilfeeinrichtungen in ihren besonderen Bedarfen, auch nach Verlassen der Einrichtungen (sog. „Care Leaver“). Pflegenden Kindern und Jugendlichen („Young Carer“) lassen wir bei den Herausforderungen ihres Alltags nicht allein. Die sozialpädagogische Familienhilfe setzen wir stärker als bisher und präventiv ein und etablieren durchgängige Präventionsketten. So greifen wir Familien mit Unterstützungsbedarf von der Geburt bis zum Berufseinstieg unter die Arme. Die Berufseinstiegsbegleitung für Jugendliche verstetigen wir. Beratungsangebote für Familien bauen wir aus, einen Fokus legen wir auf die Beratung von Alleinerziehenden. In Zeiten psychischer Krisen werden psychosoziale Lotsen im Quartier als erste Ansprechpartner bereitstehen, zudem bauen wir die Krisendienste auch für Kinder und Jugendliche aus und verbessern die psychologische und medizinische Betreuung und Umsorgung. Finanziell schwächere Familien unterstützen wir in der zunehmend digitalen Welt durch die Beschaffung von digitalen Endgeräten.
Kinderrechte umsetzen, Kinder und Jugendliche stärken
Kinder und Jugendliche haben Rechte, die wir in Bayern in der Bayerischen Verfassung verankern und durch eine Kinderrechteagentur im Alltag sichtbar machen werden. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Mitsprache, das wir unter anderem durch eine Absenkung des Wahlalters auf allen politischen Ebenen in einem ersten Schritt auf 16 Jahre umsetzen. Wir fördern die Partizipation und berücksichtigen Kinderanliegen, zum Beispiel auch bei Städte- und Bauplanungen. Gegen Kinderarmut flankieren wir die Kindergrundsicherung des Bundes mit einem bayerischen Zusatzbetrag, um die hohen Lebenshaltungskosten im Freistaat abzubilden und die Teilhabe aller Kinder sicherzustellen. Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung erhalten alle Unterstützung, die sie brauchen, aus einer Hand. Zum Schutz vor Gewalt und Übergriffen etablieren wir flächendeckend Gewaltschutzkonzepte, weiten die Hilfsangebote aus und setzen das Childhood-House-Konzept in Bayern um. Damit erhalten Betroffene nach einer Gewalterfahrung eine kinderfreundliche, multidisziplinäre, ambulante Anlaufstelle.
Änderungsanträge
Status | Kürzel | Aktion | Seite | Zeile | AntragstellerInnen | Text | |
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Ä4 zum RGP9 | 11 | AG Selbst Aktiv | Streichung der Wörter „oder einer“ und Ersetzen durch das Wort „mit“ im nachfolgenden Satz: Migrationshintergrund, oder einer „mit“ Behinderung oder ohne. | ||||
Ä5 zum RGP9 | 35 | AG Selbst Aktiv | Einfügen des Satzes: „Wir sorgen dafür, dass alle Einrichtungen und Angebote in der Zukunft barrierefrei und inklusiv sind.“ | ||||
Ä1 zum RGP9 | Ändern | 55 | AfA Bayern, SPD Oberbayern | Wir bauen Ausbildungs- und Studienplätze im Erziehungswesen aus, verbessern die Ausbildungsanleitung in den Einrichtungen, modernisieren die Ausbildungsinhalte und prüfen eine Weiterentwicklung nach den Regeln des BBiG. entwickeln die Ausbildung in Richtung auf das Berufsbildungsgesetz (BBiG) weiter. So machen wir das Berufsfeld wieder attraktiver und gewinnen die dringend benötigten neuen Fachkräfte. | |||
Ä2 zum RGP9 | Einfügen | 67 | Ortsverein Harlaching | Füge ein Nach dem Satz, der in Zeile 67 endet: Vorkurse Deutsch für alle Kinder mit einem zusätzlichen Sprachförderbedarf werden in ausreichendem Umfang angeboten. |