RAG23 Linke Agenda für Bayern 2018

EINE LINKE AGENDA FÜR BAYERN: BILDUNG

Bildung ist kein Privileg, Bildung ist Menschenrecht. Es darf nicht darum gehen, Humankapital zu erzeugen. Bildung muss den Menschen dabei stützen und fördern zu erblühen.

Die Elementarbildung ausbauen

  • Gebührenfreie KiTa für alle Kinder
  • Flexible Betreuungszeiten
  • KiTa-Ausbau statt Einführung eines Familiengelds
  • Mehr Männer in Erziehungsberufen (z.B. durch eine Modernisierung des Berufsbildes und echte Praktika von Jungen in sozialen Einrichtungen)
  • Verbesserung der Einkommenssituation für Erzieher*innen

Die Unterrichtsversorgung verbessern

  • Schaffung zusätzlicher Lehrer*innenstellen
  • Ausstieg aus der befristeten Einstellung von Lehrer*innen
  • Einführung einer schulartübergreifenden Lehrer*innenbildung
  • Mobile Reserven an allen Schularten
  • Angleichung der Lehrer*innenbesoldung

Die Grundschule reformieren

  • Flexible Eingangsstufe an allen Grundschulen
  • Umwandlung der Grundschulen zu gebundenen und rhythmisierten Ganztagsschulen
  • Verzicht auf Ziffernnoten in den Jahrgängen 1 bis 3
  • Zusätzliche Entlastungsdeputate für die Schulleitungen im Grundschulbereich

Die Sekundarstufe I umstrukturieren

  • Schrittweise Umgestaltung des bayerischen Schulwesens mit dem Ziel einer „Schule für alle“
  • Neuregelung des Wechsels zwischen Mittelschulen und Realschulen
  • Mittlere Reife an jedem Schulstandort
  • Ein Abschulungsverbot für alle Schularten der Sekundarstufe I
  • Möglichkeit zur Qualifizierten Hauptschulabschluss – auch an Realschulen und Gymnasien
  • Zulassung von Langformschulen der Jahrgangstufen 1 bis 10
  • Gemeinsame Orientierungsstufe an allen Schularten
  • Zweite Fremdsprache nicht vor der 7. Klasse
  • Neuregelung des Wechsels von der Grundschule auf weiterführende Schulen – mit dem Ziel, die letzte Entscheidung den Eltern zu überlassen.
  • Möglichkeit zum Verzicht auf Ziffernnoten für die Klassen 5 bis 8
  • Konsequente Umsetzung des Prinzips der Lernmittelfreiheit (Arbeitshefte, Kopien, Zeichenmaterial)

Die innere Schulreform vorantreiben

  • Absenkung der Klassengrößen, um Differenzierung und Individualisierung zu ermöglichen
  • Möglichkeit zur reformpädagogischen Profilierung von Regelschulen
  • Jahrgangsübergreifendes Lernen in allen Schularten
  • Abschaffung des Sitzenbleibens an den weiterführenden Schulen
  • Aufgabe des Prinzips der Lernzielgleichheit
  • Erprobung des Modells „Abitur im eigenen Takt“
  • Auflösung eigener Klassen für hochbegabte Kinder

Vielfalt verwirklichen

  • Sozialindizierung bei der Personal- und Sachmittelausstattung
  • Finanzierung der Schulsozialpädagogik durch den Freistaat Bayern
  • Multiprofessionelle Teams (Schulpsychologen, Schulärzte, Schulsozialpädagogen u.a.)
  • Qualifizierung von Teilhabe-Scouts für alle Schularten
  • Eine möglichst zeitnahe Öffnung der Regelklassen für Flüchtlingskinder
  • „Deutsch als Zweitsprache“ als Ausbildungsbaustein für alle Lehrkräfte
  • Verabschiedung eines Neutralitätsgesetzes für die Bayerischen Schulen

Inklusion umsetzen

  • Durchgehende Inklusion vom Kindergarten bis zur Hochschule
  • Keine Errichtung neuer Förderschulen
  • Inklusion aller Förderschwerpunkte an allen Schularten
  • Qualifizierung von Inklusionsberater*innen für alle Schularten
  • Integration der Schulbegleiter*innen in die Unterrichtstätigkeit
  • Gemeinsame Ausbildung von Lehrkräften und Sonderpädagog*innen

Digitalisierung steuern

  • Ein Anschluss an das schnelle Internet für jede bayerische Schule
  • Freie Methodenwahl für die Lehrkräfte
  • Digitale Ausstattung nur für Schulen mit pädagogischem Konzept
  • Fachliche Zertifizierung aller digitalen Lernmedien
  • Keine elektronische Speicherung von Schülerleistungen
  • Umsetzung des Prinzips „Bring Your Own Device“ an Bayerns Schulen nur mit pädagogischem Konzept für Benutzung und Inhalte
  • Rücknahme des Handyverbots an weiterführenden Schulen

Die Berufliche Bildung und das Lebenslange Lernen ausbauen

  • Stärkere Berufs- und Alltagsorientierung an den Gymnasien
  • Einrichtung von Berufskollegs bzw. Beruflichen Gymnasien
  • Produktionsschulen für Schulabbrecher*innen
  • Keine Abschiebungen während der Berufsschulzeit
  • Prinzip der Kostenfreiheit bei den Angeboten der Weiterbildung und Erwachsenenbildung
  • Ausbau der Kulturellen Bildung

Schuldemokratie ausbauen

  • Mehr Autonomie und Eigenverantwortung für die bayerischen Schulen
  • Aufwertung der politischen Bildung in den Stundentafeln und Lehrplänen
  • Wahl der Schulleitung durch das Schulforum
  • Befristete Einsetzung von Schulleiterinnen und Schulleitern
  • Kollegiale Schulleitungen an allen weiterführenden Schulen
  • Verankerung des Schülerparlaments im BayEUG
  • Mitwirkung der Schüler*innen beim Einsatz von Lehrkräften
  • Rechtsanspruch auf ein regelmäßiges Unterrichts-Feedback in den Schulordnungen
  • Zulassung einer Landeselternvertretung in Bayern
  • Reform des Schulfinanzierungsgesetzes
  • Einführung eines kommunalen Initiativrechts

 

Begründung:

Wir als Sozialdemokratie sehen Bildung nicht als Privileg, Bildung ist aus unserer Sicht ein Menschenrecht. Bildung muss den Menschen dabei stützen und fördern zu erblühen. Die Teilhabe an den verschiedenen Bildungsmöglichkeiten muss allen Menschen in Bayern ermöglicht werden. Damit das Land Bayern weiterhin erfolgreich bleiben kann, benötigt es gut ausgebildete Menschen und muss gerechte Zugänge zu Bildung in den unterschiedlichsten Lebenssituationen bieten. Damit Bayern im 21. Jahrhundert ankommen kann, muss auch das „kaiserliche“ Bildungssystem  reformiert und demokratisiert werden.

Empfehlung der Antragskommission:
Erledigt durch Programm