I1 Keine Kooperation mit dem IOC!

Status:
Annahme

Forderung:

Der bayerische Innen- und Sportminister träumt von Olympischen Sommerspielen 2036. Da dies eine Kooperation mit dem International Olympic Committee (IOC) voraussetzt, welches Autokraten hilft, ihr Land in gutes Licht zu rücken und dafür massive Menschenrechtsverletzungen kommentarlos hinnimmt, müssen wir als Sozialdemokrat*innen hier sehr wachsam sein.

Darüber hinaus greift das IOC bei Olympischen Spielen regelmäßig selbst in die Meinungs- und Journalismusfreiheit ein. Zudem handelt es sich um einen elitären Männer Club, der kapitalistische Interessen verfolgt. Olympische Spiele in Bayern lehnen wir ohne neutrale Überwachung der einzuhaltenden Regeln mit diesem IOC ab!

  1. Das IOC hilft Autokraten

Olympische Spiele fanden in der jüngeren Vergangenheit in Russland und in China statt.

In Russland werden FLINTA*s und queere Personen unterdrückt. Politische Gegner*innen  des Regimes werden verfolgt. Die Opposition sowie die Medien werden massiv eingeschränkt. Zudem tritt Russland aktuell erneut als Kriegsverbrecher auf.

In China wird keine Opposition zugelassen. Die Medien und die Meinungsfreiheit sind massiv eingeschränkt und demokratische Bewegungen werden immer wieder gewaltsam unterdrückt. Momentan betreibt China einen Genozid an den Uiguren. Ca. 1 Mio. Stecken in Internierungslagern, wo sie Folter, Gewalt, Zwangsarbeit und Essensverbot ausgesetzt sind. Viele kommen so ums Leben.

Das IOC schwieg weitestgehend zu diesen massiven Menschrechtsverletzungen. Durch die Austragung der Spiele gibt sie den Ländern gleichzeitig die Möglichkeit, mit weltweiter Reichweite im besten Licht darzustellen. Mit so einer Organisation kooperieren wir nicht!

2. Das IOC ist verschwenderisch statt nachhaltig

Solange die Spiele stattfinden, ist dem IOC jedes Mittel recht. Sobald sich ein Staat – zur Not ein Autokrat – gefunden hat, wird alles darangesetzt, möglichst prunkvolle Spiele auszurichten. Immer wieder werden dafür auch Orte genommen, denen jegliche Infrastruktur fehlt. Dort werden eigene, riesige Sportstätten ressourcenintensiv errichtet und meist nie wieder annähernd für die erbaute Auslastung genutzt.

Besonders gilt dies für Winterspiele. Hier werden teils energiefressende

38 Temperaturanpassungen an den Sportstätten vorgenommen. Paradebeispiele hierfür sind riesige Klimaanlagen oder dutzendfache Schneekanonen.

Dieses IOC hat mit Nachhaltigkeit und Zukunft nichts zu tun. So kooperieren wir nicht

 

3. Das IOC verfolgt kapitalistische Interessen

Der Sport im Vordergrund? Von wegen! Auch beim IOC gilt: Je mehr Geld es gibt, desto besser. Hierfür wurde schon mehrfach geklüngelt und auch dubiose Geschäfte sind keine Seltenheit. Beispielhaft hierfür sind Sponsoren- und TV-Rechte-Verträge zwischen dem IOC und Chinesischen Staatsunternehmen, die sicher nicht zufällig im Vorfeld der Austragung in China zustande kamen.

Statt den Sport in den Vordergrund zu stellen, verfolgt das IOC kapitalistische Interessen um jeden Preis. Nicht mit uns!

4. Das IOC lügt sich in die eigene Tasche

Das IOC hat eine eigene Carta: Menschenrechte müssen gewahrt werden, Diskriminierung jeglicher Art hat beim IOC kein Platz. Dazu stellt die Kooperation mit Autokraten wie Russland und China ein krasses Gegenteil dar. Doch toleriert das IOC nicht nur massive Menschenrechtsverletzungen in den Austragungsländern. Es schränkt zudem selbst die Medienfreiheit ein und auch die Meinungsfreiheit der Athlet*innen, wenn diese die Ansichten des Austragungslands kritisieren könnten. Solche Vorfälle sind rund um die Spiele in China mehrfach dokumentiert. Das IOC hält sich somit selbst nicht an die eigenen Regeln, sondern lügt sich in die eigene Tasche.

5. Es leidet der Sport und die Athlet*innen

Es ist der Traum der Athlet*innen, an Olympischen Spielen teilzunehmen. Sie zählen

weiterhin als das mit Abstand größte Sportereignis. Mit der Austragung in autokratischen Ländern macht das IOC ihnen diesen Traum zu Nicht. Da sich das IOC selbst nie zu den Menschenrechtssituationen vor Ort äußert, werden zwangsläufig die Athlet*innen gefragt.

Wenn diese sich politisch äußern, drohen ihnen harte Strafen durch das IOC. Wenn das IOC aber selbst die eigenen Regeln nicht befolgt, hat das selbstverständlich keine Konsequenzen. So setzen sie die Athlet*innen massiv unter Druck, statt zu garantieren, dass es für sie nur um eins geht: Das größtmögliche Sportereignis sorgenfrei zu erleben.

Zudem beschäftigen sich die Athlet*innen häufig selbst mit der Situation vor Ort. Kaum eine*n Athlet*in lässt es kalt, wenn nur wenige Kilometer von ihrer Sportstätte entfernt Menschen nachweislich indoktriniert werden. Auch queere Athlet*innen leiden besonders, wenn sie in Ländern antreten wollen, in denen sie im Alltag ihre queere Lebensweise nie offen ausleben dürften, sondern sogar Haft unter widrigsten Bedingungen befürchten müssten.

Wird das IOC auf die Probleme seiner Spiele aufmerksam gemacht, kommt regelmäßig das Argument “Wir wollen doch nur den Athlet*innen ihr Sportereignis ermöglichen.“ Bzw. heißt es umgekehrt, wenn Maßnahmen gefordert werden, „Darunter würden nur die Athlet*innen leiden.” Dieses Angebliche voranstellen der sportlichen Interessen zeigt nur eines: Für das IOC sind die Athlet*innen nicht mehr als reine Verhandlungsmasse. Sie werden als Argument vorgeschoben, um auch Kooperationen mit den größten Autokrat*innenrechtefertigen zu können, damit die eigene Kasse klingelt.

6. Das IOC bedarf einer Reform

Das IOC ist seit seinem Bestehen ein weißer Männerverein. Der erste Präsident war Antisemit, der zweite ein Faschist. Bis heute waren alle Präsidenten männlich. Das wird einem Verband, der weltweit Athlet*innen vertreten und die Menschenrechte wahren soll nicht gerecht!

7. Keine Plattform für dieses aktuelle IOC

Wir Sozialdemokrat*innen stehen seit unserer Gründung für die globalen und universellen Menschenrechte ein. Sie zu stärken liegt in unserer DNA. Daher müssen wir unseren Einfluss nutzen, um einen Wandel beim IOC herbeizuführen. Olympische Spiele müssen zur Völkerverständigung beitragen und nicht der Selbstverherrlichung des IOC sowie dessen kapitalistischen Interessen dienen. Olympische Spiele müssen nachhaltig sein. Dies alles ist nur mit einer Neuausrichtung des IOC machbar. Diese fordern wir und werden uns weiterhin dafür einsetzen.

Barrierefreies PDF:
Beschluss: Angenommen
Text des Beschlusses:

Forderung:

Der bayerische Innen- und Sportminister träumt von Olympischen Sommerspielen 2036. Da dies eine Kooperation mit dem International Olympic Committee (IOC) voraussetzt, welches Autokraten hilft, ihr Land in gutes Licht zu rücken und dafür massive Menschenrechtsverletzungen kommentarlos hinnimmt, müssen wir als Sozialdemokrat*innen hier sehr wachsam sein.

Darüber hinaus greift das IOC bei Olympischen Spielen regelmäßig selbst in die Meinungs- und Journalismusfreiheit ein. Zudem handelt es sich um einen elitären Männer Club, der kapitalistische Interessen verfolgt. Olympische Spiele in Bayern lehnen wir ohne neutrale Überwachung der einzuhaltenden Regeln mit diesem IOC ab!

  1. Das IOC hilft Autokraten

Olympische Spiele fanden in der jüngeren Vergangenheit in Russland und in China statt.

In Russland werden FLINTA*s und queere Personen unterdrückt. Politische Gegner*innen  des Regimes werden verfolgt. Die Opposition sowie die Medien werden massiv eingeschränkt. Zudem tritt Russland aktuell erneut als Kriegsverbrecher auf.

In China wird keine Opposition zugelassen. Die Medien und die Meinungsfreiheit sind massiv eingeschränkt und demokratische Bewegungen werden immer wieder gewaltsam unterdrückt. Momentan betreibt China einen Genozid an den Uiguren. Ca. 1 Mio. Stecken in Internierungslagern, wo sie Folter, Gewalt, Zwangsarbeit und Essensverbot ausgesetzt sind. Viele kommen so ums Leben.

Das IOC schwieg weitestgehend zu diesen massiven Menschrechtsverletzungen. Durch die Austragung der Spiele gibt sie den Ländern gleichzeitig die Möglichkeit, mit weltweiter Reichweite im besten Licht darzustellen. Mit so einer Organisation kooperieren wir nicht!

2. Das IOC ist verschwenderisch statt nachhaltig

Solange die Spiele stattfinden, ist dem IOC jedes Mittel recht. Sobald sich ein Staat – zur Not ein Autokrat – gefunden hat, wird alles darangesetzt, möglichst prunkvolle Spiele auszurichten. Immer wieder werden dafür auch Orte genommen, denen jegliche Infrastruktur fehlt. Dort werden eigene, riesige Sportstätten ressourcenintensiv errichtet und meist nie wieder annähernd für die erbaute Auslastung genutzt.

Besonders gilt dies für Winterspiele. Hier werden teils energiefressende

38 Temperaturanpassungen an den Sportstätten vorgenommen. Paradebeispiele hierfür sind riesige Klimaanlagen oder dutzendfache Schneekanonen.

Dieses IOC hat mit Nachhaltigkeit und Zukunft nichts zu tun. So kooperieren wir nicht

3. Das IOC verfolgt kapitalistische Interessen

Der Sport im Vordergrund? Von wegen! Auch beim IOC gilt: Je mehr Geld es gibt, desto besser. Hierfür wurde schon mehrfach geklüngelt und auch dubiose Geschäfte sind keine Seltenheit. Beispielhaft hierfür sind Sponsoren- und TV-Rechte-Verträge zwischen dem IOC und Chinesischen Staatsunternehmen, die sicher nicht zufällig im Vorfeld der Austragung in China zustande kamen.

Statt den Sport in den Vordergrund zu stellen, verfolgt das IOC kapitalistische Interessen um jeden Preis. Nicht mit uns!

4. Das IOC lügt sich in die eigene Tasche

Das IOC hat eine eigene Carta: Menschenrechte müssen gewahrt werden, Diskriminierung jeglicher Art hat beim IOC kein Platz. Dazu stellt die Kooperation mit Autokraten wie Russland und China ein krasses Gegenteil dar. Doch toleriert das IOC nicht nur massive Menschenrechtsverletzungen in den Austragungsländern. Es schränkt zudem selbst die Medienfreiheit ein und auch die Meinungsfreiheit der Athlet*innen, wenn diese die Ansichten des Austragungslands kritisieren könnten. Solche Vorfälle sind rund um die Spiele in China mehrfach dokumentiert. Das IOC hält sich somit selbst nicht an die eigenen Regeln, sondern lügt sich in die eigene Tasche.

5. Es leidet der Sport und die Athlet*innen

Es ist der Traum der Athlet*innen, an Olympischen Spielen teilzunehmen. Sie zählen

weiterhin als das mit Abstand größte Sportereignis. Mit der Austragung in autokratischen Ländern macht das IOC ihnen diesen Traum zu Nicht. Da sich das IOC selbst nie zu den Menschenrechtssituationen vor Ort äußert, werden zwangsläufig die Athlet*innen gefragt.

Wenn diese sich politisch äußern, drohen ihnen harte Strafen durch das IOC. Wenn das IOC aber selbst die eigenen Regeln nicht befolgt, hat das selbstverständlich keine Konsequenzen. So setzen sie die Athlet*innen massiv unter Druck, statt zu garantieren, dass es für sie nur um eins geht: Das größtmögliche Sportereignis sorgenfrei zu erleben.

Zudem beschäftigen sich die Athlet*innen häufig selbst mit der Situation vor Ort. Kaum eine*n Athlet*in lässt es kalt, wenn nur wenige Kilometer von ihrer Sportstätte entfernt Menschen nachweislich indoktriniert werden. Auch queere Athlet*innen leiden besonders, wenn sie in Ländern antreten wollen, in denen sie im Alltag ihre queere Lebensweise nie offen ausleben dürften, sondern sogar Haft unter widrigsten Bedingungen befürchten müssten.

Wird das IOC auf die Probleme seiner Spiele aufmerksam gemacht, kommt regelmäßig das Argument “Wir wollen doch nur den Athlet*innen ihr Sportereignis ermöglichen.“ Bzw. heißt es umgekehrt, wenn Maßnahmen gefordert werden, „Darunter würden nur die Athlet*innen leiden.” Dieses Angebliche voranstellen der sportlichen Interessen zeigt nur eines: Für das IOC sind die Athlet*innen nicht mehr als reine Verhandlungsmasse. Sie werden als Argument vorgeschoben, um auch Kooperationen mit den größten Autokrat*innenrechtefertigen zu können, damit die eigene Kasse klingelt.

6. Das IOC bedarf einer Reform

Das IOC ist seit seinem Bestehen ein weißer Männerverein. Der erste Präsident war Antisemit, der zweite ein Faschist. Bis heute waren alle Präsidenten männlich. Das wird einem Verband, der weltweit Athlet*innen vertreten und die Menschenrechte wahren soll nicht gerecht!

7. Keine Plattform für dieses aktuelle IOC

Wir Sozialdemokrat*innen stehen seit unserer Gründung für die globalen und universellen Menschenrechte ein. Sie zu stärken liegt in unserer DNA. Daher müssen wir unseren Einfluss nutzen, um einen Wandel beim IOC herbeizuführen. Olympische Spiele müssen zur Völkerverständigung beitragen und nicht der Selbstverherrlichung des IOC sowie dessen kapitalistischen Interessen dienen. Olympische Spiele müssen nachhaltig sein. Dies alles ist nur mit einer Neuausrichtung des IOC machbar. Diese fordern wir und werden uns weiterhin dafür einsetzen.

Beschluss-PDF: