Im Zuge der globalen Erwärmung diskutiert die Politik zahlreiche Maßnahmen zur Begrenzung des Ausstoßes an CO2. Nicht selten wird dabei auf Alternativen zum motorisierten Individualverkehr verwiesen. Gerade im ländlichen Raum sind jene Alternativen jedoch mangels vernünftiger Bus- und Bahnverbindungen nicht verfügbar, sodass letztlich doch wieder auf das Auto als Verkehrsmittel erster Wahl zurückgegriffen werden muss. Hier muss die Politik gegensteuern und Alternativen aufzeigen. Gerade in Niederbayern, und besonders in Rottal-Inn, ist die Schienenverkehrsinfrastruktur dürftig. Mit der Rottalbahn zwischen Passau und Neumarkt besteht zwar auf dem Papier eine Verbindung, die jedoch aufgrund zahlreicher Zwischenhalte, kurviger Streckenführung und eingleisiger Verbindung kaum eine Alternative zum PKW darstellen kann. Gleichzeitig besteht in Pfarrkirchen und Eggenfelden kein vernünftiger Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn, ICEs fahren erst in Passau und München ab, was zunächst eine Bahnreise von circa 90 Minuten erforderlich macht. Mit Plattling verfügt Niederbayern über einen zentral gelegenen ICE-Halt, der die Strecke Wien –Nürnberg bedient und hervorragend angebunden ist. Gleichzeitig existiert keine Quertraverse zwischen Pfarrkirchen und Plattling. Dies führt zur ungünstigen Situation, dass Orte wie Deggendorf, Dingolfing, Landau, Straubing, Regensburg und Nürnberg nur über große Umwege mit der Bahn erreichbar sind, beispielsweise über Neumarkt St. Veit und Landshut. Auch sind die Hochschulstandorte Pfarrkirchen und Deggendorf, ebenso wie die Universitätsstädte Straubing und Regensburg, nur schlecht angebunden. Während die Fahrt von Pfarrkirchen nach Regensburg mit dem PKW etwa 90 Minuten benötigt, dauert es mit der Bahn nahezu doppelt so lange.
Wir fordern daher den Ausbau des Schienenverkehrsnetzes in Niederbayern dahingehend, dass eine zusätzliche Bahnstrecke zwischen Plattling über Pfarrkirchen bis nach Burghausen gebaut wird. Damit werten wir die Bahn zur tatsächlichen Alternative zum PKW für Studierende, Arbeiter:innen (beispielsweise bei Wacker in Burghausen, Lindner in Arnstorf, BMW in Dingolfing) und Reisende (die durch den Anschluss deutlich schneller nach Wien kommen, ebenso wie zum zentralen Verkehrsknotenpunkt in Nürnberg, der hervorragend angebunden ist, als auch über Regensburg nach Prag) auf. Die Bereitschaft der Bundespolitik, massiv in Bahn und Schiene zu investieren, stellt eine einmalige Gelegenheit für das ländliche Niederbayern dar, endlich vernünftig an das Bahnnetz angeschlossen zu werden, die wir uns nicht entgehen lassen sollten. Als Zwischenlösung schlagen wir die Bedienung der Strecke mit Bussen vor, um kurzfristig Alternativen zum PKW anzubieten und für den Umstieg auf alternative Verkehrsmittel zum PKW zu werben.