Fast einmütig wird in Wirtschaft und Politik prognostiziert, dass der technische Fortschritt in absehbarer Zeit viele Arbeitsplätze überflüssig machen wird. Damit dies nicht zu einer hohen Arbeitslosigkeit führt, sollte auf gesetzgeberischem Weg umgehend eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden vorgenommen werden. Die Durchsetzung des Mindestlohns hat gezeigt, dass die Politik maßgebliche Veränderungen erreichen kann, bei denen die Tarifpartner allein nicht weiterkommen.
Im Zusammenhang mit der durch den immensen, technischen Fortschritt zu erwartenden Freisetzung von Arbeitskräften werden verschiedenste Lösungsmodelle bis hin zum sog. bedingungslosem Grundeinkommen diskutiert. Bisher war es für eine funktionierende Gesellschaft vorteilhaft, möglichst Vielen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden – in unterschiedlichsten Zeitmodellen – ermöglicht darüber hinaus Freiräume für gesellschaftlichen Wandel zu erhalten: Arbeits-und Familienleben können besser vereinbart werden – mehr Zeit für Kinder aber auch für andere Familienangehörige. Kümmern um die eigene Gesundheit lässt auch ein längeres Arbeitsleben zu. Die freie Zeit kann für Fortbildung im weitesten Sinne und für ehrenamtliches Engagement genutzt werden.